Hospiz entsteht am Heseler Weg
Meldorf
Die Pläne sind schon weit fortgeschritten, der Zeitplan durchgetaktet: Der Hospizverein Dithmarschen hat ein Grundstück für sein stationäres und inklusives Hospiz gefunden. Im Februar hatte das Projekt, in Meldorf ein stationäres und inklusives Hospiz zu errichten, einen Dämpfer erlitten. Das Grundstück an der Grabenstraße, auf dem es eigentlich gebaut werden sollte, erwies sich als zu klein. Ein neues musste her, doch das war eine Herausforderung – zunächst. Inzwischen ist die Situation eine andere: Der Hospizverein hat ein Grundstück am Heseler Weg erworben. “Die Planungen sind schon relativ weit”, sagt Projektkoordinator Harald Stender. In dem Gebäude sollen im Erdgeschoss zwölf Plätze für den stationären Hospizbereich entstehen. Dazu gehören die Außenanlagen. Die Betten der Patienten sollen nach draußen geschoben werden können. Im oberen Stockwerk sehen die Planungen zudem Räume für Angehörige vor sowie für die ambulante Arbeit des Vereins und die Kinderhospizarbeit. Die Fassade soll geprägt sein von viel Licht und Rotstein. “Wir rechnen mit etwa anderthalb Jahren Bauzeit”, so Stender. Und diese Zeit ist eng durchgetaktet. Der Bau- und Umweltausschuss der Stadt gab am Dienstag grünes Licht für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan, der im beschleunigten Verfahren aufgestellt werden soll. Bis August soll die Finanzierung des Vorhabens stehen, dabei spielen auch Fördermittel eine Rolle. Die notwendigen Zusagen des Landes und der Krankenkassen sollen bis September vorliegen, so Stender. Mit der Genehmigung des Bebauungsplanes bis Mitte Oktober durch die Stadt könnte die Baugenehmigung bis November vorliegen. Der Spatenstich wäre dann im Dezember möglich. Läge die Baugenehmigung vor, wolle man relativ schnell in der Lage sein, mit den Ausschreibungen zu beginnen, so Stender. Das Bodengutachten, nannte er ein Beispiel, sei bereits beauftragt. “Es gibt immer wieder Situationen, in denen wir in der ambulanten Versorgung an unsere Grenzen kommen”, sagt Dr. Tilman von Spiegel, Vorsitzender des Vereins. Wenn dann nach einem Hospizplatz gesucht werde, müsse das außerhalb des Kreises gemacht werden: in Itzehoe oder Rendsburg zum Beispiel. Für die Angehörigen bedeute das lange Wege. Einer der nächsten Schritte, um Patienten und Angehörigen bald eine Lösung in Dithmarschen anbieten zu können, ist die Erstellung eines Businessplans, in dem dargelegt ist, wie der Betrieb und der Bau finanziert werden. Das Hospiz zu errichten, wird etwa fünf Millionen Euro kosten, eine Herausforderung für den ehrenamtlichen Verein, so Stender. Förderzusagen werden noch benötigt. Er geht davon aus, dass die Auslastung des Hospizes bei 80 Prozent liegen werde. Sei eine Erweiterung notwendig, könne diese in den vorhandenen Räumen ermöglicht werden. Laut des Hospiz- und Palliativverbandes Schleswig-Holstein gibt es in Schleswig-Holstein bislang zehn Hospize. Sie befinden sich in Geesthacht, Norderstedt, Lübeck, Bad Oldesloe, Kiel, Gettorf, Rendsburg, Schleswig, Niebüll und Elmshorn. Ein weiteres in Itzehoe wird derzeit noch fertiggestellt.